Aktuell: Beschluss der Mindestlohnkommission

Die Mindestlohnkommission hat sich am 27. Juni 2025 nach schwierigen Beratungen auf die nächsten beiden Anpassungsschritte des gesetzlichen Mindestlohns geeinigt. Sie schlägt der Bundesregierung die Anhebung des Mindestlohns auf 13,90 Euro zum 1. Januar 2026 und auf 14,60 Euro zum 1. Januar 2027 vor.

Die Mindestlohnkommission begründet Ihre Vorschläge wie folgt:

  • Die Beschlussfassung fällt in eine Zeit anhaltender wirtschaftlicher Stagnation.
  • Die deutsche Wirtschaft sieht sich in weiten Teilen mit konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen sowie externen Schocks konfrontiert.
  • Die Entwicklung der Verbraucherpreise hat sich nach einem starken Anstieg in den Jahren 2021 bis 2023 normalisiert.
  • Für das Jahr 2026 lassen die angekündigten Maßnahmen der Bundesregierung eine Aufhellung der wirtschaftlichen Lage erhoffen.
  • Die Erhöhungsschritte sind Ergebnis einer Gesamtabwägung, die die Mindestschutzfunktion des gesetzlichen Mindestlohns festigt sowie die erwarteten Entwicklungen am Arbeitsmarkt und hinsichtlich der Konjunktur berücksichtigt.

Die vollständige Begründung der Mindestlohnkommission lesen Sie hier. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks bewertet in einer ersten Stellungnahme insbesondere das Zustandekommen der kommenden Entwicklung kritisch. Dem schließen wir uns an:

  • Der gesetzliche Mindestlohn ist zu einem Spielball der politischen Akteure geworden.
  • Zuletzt fand sich sogar im Koalitionsvertrag eine Aussage zur politisch gewünschten Höhe des Mindestlohnes.
  • Dieses Verhalten der Politik muss sofort aufhören.
  • Um so mehr ist es zu begrüßen, dass sich die Kommission mit ihrer einstimmigen Entscheidung jeder politischen Instrumentalisierung widersetzt hat.

Uns ist bewusst, dass die zukünftige Entwicklung des Mindestlohns die Unternehmen des Bäckerhandwerks vor große Herausforderungen stellen wird. Seit der gesetzlichen Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro im Jahr 2022 kommt es zudem vermehrt zur Verdrängung von Tarifverträgen und einem Druck auf untere Lohngitter. Politische Forderungen nach einem Mindestlohnniveau von mindestens 15 Euro bereits im kommenden Jahr hätten jeder wirtschaftlichen Realität entbehrt. Die Mindestlohnkommission hat einem solchen Ansinnen eine deutliche Absage erteilt.